Leben und Wirken
Simon II. von Sponheim wurde um das Jahr 1270 geboren. Nach dem Tod seines Vaters
Johann I. († 1290) übernahm er zusammen mit seinem Bruder
Johann II. die Regierung in der Vorderen Grafschaft Sponheim.
Im Jahre 1300 heiratete Simon II. Elisabeth von Valkenburg. Spätestens zu diesem Zeitpunkt teilten die Brüder die vordere Grafschaft auf. Teilungslinie bildete der
Soonwald. Der nördliche Teil mit
Kirchberg und Kastellaun fiel an Simon, der südliche Teil fiel an Johann.
Als Residenzort wählte Simon Kastellaun, obwohl Kirchberg die einzige Stadt seines Anteils war. Aus diesem Grund baute er
Burg und Ort Kastellaun aus und sorgte dafür, dass Kastellaun 1305
Stadtrechte und 1309
Marktrechte erhielt. In der Folgezeit erbaute er darüber hinaus eine
Stadtmauer und eine neue Kirche, die heutige evangelische Kirche.
Ein Bruder Simons, Emerich, versuchte zweimal vergeblich zum
Erzbischof gewählt zu werden. Die Versuche scheiterten am Einfluss der
Familie Luxemburg. Als Reaktion nahmen Simon und sein Sohn eine gegen den
Erzbischof
Balduin von Trier und dessen Geschlecht gerichtete Position ein. Daher
unterstützten beide
Friedrich von Habsburg, den Gegenkönig zu
Ludwig den Bayern den Kandidaten der Luxemburger. Diese Gegnerschaft bildete
die Grundlinie für das gesamte politische Handeln und führte zu zahlreichen Auseinandersetzungen.
1320 eroberte Balduin das sponheimische
Sprendlingen, belagerte
Kreuznach und
Kastellaun. Ein Jahr später gab Simon vorerst auf und schloss einen
Friedensvertrag mit dem Erzbischof.
Im Jahre 1325 erbaute Balduin die
Burg Balduinseck um die Stellung der Burg Kastellaun zu schwächen. Drei Jahre
später unterstützte Simon den Kampf der
Wildgrafen gegen Bischof Balduin um die
Schmidtburg.
Gegen 1336 starb Simon II. und wurde in der neuen Kirche in Kastellaun begraben. Dort ist das Doppelgrabmal von ihm und seiner Frau zu sehen. Das Erbe übernahm sein Sohn
Walram.
Nachkommen
Aus der Ehe mit Elisabeth von
Valkenburg entstammen folgende Kinder:
-
Walram († 1380), Graf von Sponheim, ⚭ 9. August 1330 Elisabeth von
Katzenelnbogen († 1383)
- Simon
- Johann II. (* 1312; †
1348), Graf von Sponheim
- Reinhard († 1352),
Stiftsherr in Mainz, Trier, etc.
- Imagina, († nach 21.
Dezember 1352), ⚭ 1322 Graf Philipp von Solms († 1364/5)
- Margareta, ⚭ 1330 Johann
Wildgraf zu Dhaun und Grumbach († 1350)
- Anna († um 1330), ⚭ Graf
Johann I. von Katzenelnbogen († 1357)
- Elisabeth, ⚭ 1. Ehe 1331
Graf Rudolf I. von Hohenberg († 1336), ⚭ 2. Ehe 15. Oktober 1340 Ludwig von Hessen († 1345)
- Agnes († nach 1367), ⚭
Graf Heinrich II. von Veldenz, Sohn von Graf Georg I. von Veldenz[1]
Nichte 3.Grade von Erzbischof und Kurfürst Balduin von Luxenburg (Trier)
Cousine 3.Grades von König Johann von Böhmen
Cousine 3.Grades von Gräfin Elisabeth von Jülich
Juli 1321, Belagerung Kastellaun.
Elisabeth retten Burg und Ort vor der Zerstörung indem sie mit Kindern vor das Burgtor trat und mit ihrem Onkel Balduin redete: "O ehrwürdiger Vater willst du dein Fleisch und Blut Armuth
überliefern welches du eher vor allen Uebeln solltest Vater sei dessen eingedenk und schone unser denn hast die Macht uns zu retten"
Balduin lies von der Erstürmung ab. Graf Simon, seine Frau und ihr ältester, gleichnamiger Sohn Simon wurden auf's Neue mit Balduin einträchtig und schlossen eine Sühne.
Bedingungen:
-Von dem Hause und Thal von Stromberg solle man nichts gegen den König Ludwig, gegen Balduin oder die Stifte Mainz und Trier tun, solange deren Kriege gegen Friedrich den Österreicher andauern
-Der Erzbischof solle dem König helfen, ohne die Sühne zu brechen, wolle er Stromberg besitzen
-von keinem Ort oder Haus aus seinem Lande sollte der Graf dem Erzbischof Schaden tun
-vielmehr sollte der Graf dem Bishof helfen, wo er es mit Ehre tun möge
-in der Stadt Kirchberg hatte der Erzbischof die gleichen Rechte wie der Graf.
Die Urkunde wurde gesiegelt am St.Magareten Tage 1321 (13.Juli)
Simon und Johann waren oft Ratmann bei Erzbischof von Köln.
Beide waren bei der Krönung Heinrich VII dabei und sind als Zeugen aufgeführt.
Die Brüder waren Erzbischof Heinrich zu Köln zugewandt.
Auch waren sie bei der Krönung von Ludwig dem Bayern anwesend.
König Heinrich VII verlieht am 8.11.1309 verleiht Marktrechte für Kastellaun (Mittwochs)
Stammsitz: Burg und Ort Kastellaun
Burgen: Sponheim, Dill
Burg Stromberg, mit Schimmelsheim, Wichenheim, Ansheim, Engelstadt, Uppenheim, Horwilr, Grauwelsheim und andere (bis 5.1.1322)
Orte Kirchberg, Sohren, Bell
Reitersiegel und zwei weitere Siegel des Simon